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Aufforstung

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Bereits heute gibt es zahlreiche Initiativen wie die Billion Tree Campain oder die Suchmaschine Ecosia, die es sich zum Ziel gemacht haben, Bäume für den Klimaschutz zu pflanzen. Das hat einen einfachen Grund, der bereits seit langem bekannt ist: Bäume betreiben Photosynthese. Dabei bindet die Pflanze den Kohlenstoff aus der Luft und benutzt ihn als Baustoff zum Wachsen.

Fakt ist: Durch Waldbrände und gezielte Rodung gehen momentan mehr bewaldete Flächen verloren als nachgepflanzt werden.  MEHR DAZU

Photosynthese – was ist das?

Wenn Pflanzen wachsen, brauchen sie dafür Baumaterial. Dafür benutzen sie den Kohlenstoff in der Luft. Diesen bekommen sie mithilfe einer chemischen Reaktion: Der Photosynthese.

  1. Pflanzen sind grün, weil sie Chlorophyll enthalten. Dieser Farbstoff ist sehr wichtig, weil er Sonnenenergie absorbieren und in chemische Energie umwandeln kann.
  2. Mithilfe der chemischen Energie können Kohlendioxid und Wasser miteinander verbunden werden.
  3. Es entsteht Traubenzucker und Sauerstoff.
  4. Der Traubenzucker dient der Pflanze als Baustein für komplexere organische Strukturen.
  5. Die Pflanze braucht den Sauerstoff nicht und gibt ihn an die Atmosphäre ab.

Je nach Lebensdauer eines Baumes kann er auf diese Weise mehrere hundert Kilogramm Kohlenstoff aus der Luft filtern und in Holz umwandeln. Allerdings braucht er dafür sehr viel Zeit. 

Wir können uns das zunutze machen und Kohlenstoff auf natürliche Weise aus der Luft filtern, indem wir Bäume pflanzen und sie wachsen lassen. 

Mit dem Einpflanzen allein ist es noch nicht getan. Die Nutzung des Holzes spielt eine entscheidende Rolle: Aufforstung ist sinnlos, wenn das Holz im Anschluss als Brennstoff verheizt wird.

Risiken

Woher nehmen, wenn nicht stehlen.

Grundsätzlich ist die Aufforstung eine gute und verständliche Idee, allerdings bringt sie einige Fallstricke mit sich. Um durch Aufforstung einen relevanten Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten, muss bis 2100 mindestens eine Fläche von acht Millionen Quadratkilometern bepflanzt werden. Das entspricht etwa der Größe Australiens. Mehr dazu

Nicht alle Flächen eignen sich zur Aufforstung, weil entweder deren Bodenzusammensetzung für eine Beflanzung ungeeignet ist, oder weil die Flächen für die Nahrungsversorgung der Menschen gebraucht werden. Hierbei muss man sich vor Augen führen, dass die Nutzung von Flächen ein großer Wohlstandsfaktor für viele Menschen ist. Für die betroffenen Personen käme die Aufforstung zum Zwecke der Kohlenstoff-Bindung einer Enteignung gleich.

Im Anschluss zur Aufforstung stellt sich die Frage, was mit dem Holz gemacht werden sollte. Eine Nutzung als Baumaterial wäre im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll, die Verwendung als Brennstoff wäre kontraproduktiv. Hierfür müssen Auflagen und Richtlinien geschaffen werden. 

Nichtsdestotrotz ist die Aufforstung in Verbindung mit einem Entschädigungskonzept und der massiven Einsparung von Emissionen ein durchaus realisierbarer Weg.

Aufforstung: Mittlere Wirkung bei sehr geringen Kosten. Langsam, aber geringes Risiko.

Bewertung

Realistisch

Aufforstung ist ein sinnvolles Konzept, das bereits heute genutzt wird und das einen wertvollen Beitrag gegen den Klimawandel leisten kann.

Es ist belegt, dass durch Aufforstung Kohlenstoff gebunden werden kann.

Bereits heute werden Aufforstungsprojekte betrieben. Dennoch werden enorme Flächen benötigt, um einen signifikanten Beitrag zu leisten. Für diese Flächen muss ein Ausgleich geschaffen werden.

Durch Waldbrände kann der gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt werden, damit wären die Bemühungen von Jahrzehnten verloren.

Aufforstung ist ein etabliertes Konzept, die Kommunikation ist problemlos möglich. Allerdings muss an der Akzeptanz in den Gegenden gearbeitet werden, in denen durch die Aufforstung Wohlstand verloren geht. 

Weitere Maßnahmen

Maßnahmen zur Kohlenstoff-Rückführung (CDR)